Vor 5 Jahren sind ihm zum Geburtstag Frostschäden entstanden, die 70% der Flächen betrafen und letztendlich 30% Ertragsausfall bedeuteten, das will er nicht noch einmal erleben müssen. Das Thema Frost beschäftigt Christian Nett aber leider auch diesen Mai. Die Windmaschinen in Duttweiler sind schon einige Male angesprungen, d.h. die Temperatur war unter -1°C gefallen. Noch ist es bisher zum Glück gut gegangen. Durch die allgemein kühle Witterung der vergangenen Wochen, sind die Triebe noch nicht so weit, wie sonst üblich um diese Zeit und damit ist das akute Risiko überschaubar geblieben.
Inzwischen sind 7 Leute damit beschäftigt, in den Weinbergen die Doppeltriebe auszubrechen. Das kann wegen der Frostgefahr einerseits noch zu früh sein, andererseits jedoch muss dieser Arbeitsschritt jetzt erfolgen, um späteren Mehraufwand zu vermeiden. Jetzt sind die ganz jungen Triebe noch zart und leicht zu entfernen. Da das Blattwerk sehr schnell wächst, wird die Arbeit innerhalb kurzer Zeit entsprechend umfangreicher. Auf 30 ha hochgerechnet, ist das am Ende nicht unerheblich. Also gilt es abzuwägen, zwischen Risiko durch Frost und damit verbundenem Ausfall und kostenbewusstem Arbeiten. ”Mit einem Fuß auf dem Gaspedal und dem anderen gleichzeitig auf der Bremse, so in etwa fühlt sich das an.”
Geregelt wird alles, was mit den Windmaschinen zusammenhängt über den Wasser- und Bodenverband. 8 Anlagen wurden in Duttweiler installiert, die Reichweite liegt jeweils bei einem Radius von 50 m pro Maschine. Anfangs waren sie auf -0,6 °C eingestellt, inzwischen hat man auf -1 °C justiert. Bei Erreichen dieser Temperatur springen die Rotoren automatisch an, die entstehenden Luftbewegungen lassen die Grade in den Risikozonen geringfügig ansteigen. Genauer gesagt schalten sie sich im Wechsel ein, erst bei extremeren Kältegraden laufen alle Rotoren gleichzeitig. An 6 Tagen dürfen die Maschinen ingesamt nur laufen.
Der Winzer selbst beobachtet die Temperaturen über die Seiten der DLR:
Mittlerweile muss er aber nicht mehr nachts vor dem PC sitzen, dank des iPads, das auf dem Nachttisch liegt…
Wir drücken die Daumen, dass es gut geht! Nun herrscht ja Kaiserwetter…

© Lukas Hofstätter, Christian Nett
Im Weingut läuft ansonsten das Tagesgeschäft weiter, weiterhin werden Weine abgefüllt und natürlich Aufträge bearbeitet.
Als Highlight kam nun auch die Baugenehmigung, es kann losgehen! In einem Jahr wird der Betrieb in die neue Halle verlegt. Mehr darüber in den kommenden Monaten.
Vom 18.-22.5. steht die Veranstaltung ”Weine vor Freude” in Bochum an, ein Weinfestival, das sich zunehmender Beliebtheit erfreut und bei dem Christian Nett von Anfang an dabei war. „Eine gute Veranstaltung„, so der Winzer.
Danke für die Zeit fürs Gespräch plus die schönen Fotos, Christian.
Seit November begleiten wir Christian Nett & Team in unserer Rubrik “Das Jahr mit dem Winzer”:
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Kategorien:weingeschichten