Tagebuch eines Weines. Wie kommen die Trauben in die Flasche – was geschieht von der Lese bis zur Abfüllung? Wer den Anfang verpasst hat, liest gerne bitte hier nach: #ein wein entsteht
Am siebten Tag gibt es für mich den dritten Schluck vom 2017er Gimmeldinger Schlössel! Wie das Bild zeigt, sieht er jetzt milchiger aus, bedingt durch die Hefe. Aber er schmeckt unheimlich frisch! Viel Zitrus und man kann tatsächlich schon die mineralische Note erkennen (oder bilde ich mir das ein?), die für den „Gimmeldingen“ so typisch ist. Selbst Mr. L., für den neuer, unvergorener Wein ein absolutes No-Go ist, ist recht begeistert. Für ihn war es ein großer Unterschied zu ’normalem‘ neuen Wein, den wir in der Vergangenheit ab und zu mal probiert haben. Die Winzerin Sabine Ohler-Jost meint hierzu nur, „das sei doch klar, hier sind doch auch nur hochwertige Trauben drin!“ Der Gimmeldingen halt!
Ein Blick auf die Gärkurve zeigt, dass unser Wein richtig Gas (!) gibt. In den paar Tagen, während ich in Polen war, sind die Öchslegrade schon kräftig gesunken. Von 88° ist er bereits auf 52° herunter vergoren. Das heisst, der Zuckeranteil, der zu Alkohol wird, hat entsprechend abgenommen. Wie lange wird es wohl noch dauern, bis die Gärung abgestoppt werden wird? Ein wenig Restzucker soll der fertige Wein dann noch haben. Vermutlich rund eine Woche, schätzt die Fachfrau. Wir sind gespannt!

Gärkurve 2017er Gimmeldinger Schlössel

2017er Gimmeldinger Schlössel im Gärtank

Kühlanlage für die Gärtanks

2017 Gimmeldinger Schlössel, Weingut Johann F. Ohler
Mit unserem Wein passiert die kommenden Tage auch sonst nicht viel mehr, außer dass täglich zur etwa gleichen Zeit die Öchslegrade gemessen werden. Ich gehe morgen wieder vorbei und schaue, was sich da in zwei Tagen getan hat!

© kingscreek.de

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2017 Gimmeldinger Schlössel, aus dem Tagebuch eines Weines. Zum Nachlesen:
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