weingeschichten

Tag 32, 2017 Gimmeldinger Schlössel

Nach kurzer Unterbrechung, wegen einer Reise nach Schweden, geht es nun weiter im Weintagebuch vom 2017er Gimmeldinger Schlössel. Wir haben die Entstehung des Weines im Weingut Johann F. Ohler vom Tag der Lese an mitverfolgt und hier festgehalten: #ein wein entsteht

Wie mit dem letzten Beitrag angekündigt, wurde die Gärung des Rieslings nun inzwischen abgebrochen. Am 24. Tag, dem 11.10.17, gab Winzerin Sabine Ohler-Jost etwa 100 g Schwefel in den Tank. Es handelt sich hierbei um die erste Schwefelung, erklärt sie, als Formel gilt ca. 60 g pro 1000 l Wein. Um den genauen Zeitpunkt zu ermitteln, hatte sie am Tag zuvor im Weinlabor die aktuellen Messwerte ermitteln lassen, die dann bei 5,8 g Restzucker lagen. Da der Zucker täglich um ca. 1 g abnahm, wurde der Wein am Abend darauf geschwefelt. Jetzt liegt er irgendwo bei 4,3 bis 4,8 g, der Alkoholgehalt ist um die 12% abv.

Am 32. Tag, es ist der 19.10.2017, kommen wir endlich wieder selbst ins Weingut, um nach dem „Gimmeldingen“ zu schauen. Der Tank läuft nun nach der Gärung über die automatische Temperatursteuerung, bei konstanten 10° C. Weil zum Zeitpunkt der Lese kein kleinerer Tank frei war, kam der Wein in einen mit größerem Volumen, als benötigt. Heute füllt die Winzerin ihn nun in einen passenden, um riskanten Sauerstoffkontakt ausschließen zu können und dabei nimmt sie ihn gleichzeitig von der Vollhefe, die bleibt unten im Fass liegen. Erster Abstich sagen die Winzer dazu.

Für uns ist das eine gute Gelegenheit, den geleerten Tank von innen zu sehen:

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Weinstein © pfalzweinproben.de

Weinstein. Oft auch Weindiamanten genannt. Als Kunde wollen wir ihn nicht in der Flasche haben, obwohl immer wieder betont wird, dass Weinstein kein Fehler ist. Es handelt sich um „… das kristalline Gemisch aus schwerlöslichen Salzen der Weinsäure, hauptsächlich aus Kaliumhydrogentartrat (auch Kaliumbitartrat) oder in geringem Umfang auch Kalciumtartrat, das sich durch Verbindung der Weinsäure mit Kalium oder Kalzium bildet.“ Quelle: Wein-Plus, zum vollständigen Artikel geht es hier.

Durch die Kühlung im Fass fällt er bereits hier aus – in der Flasche findet man ihn bei uns so gut wie nie„, betont Sabine Ohler-Jost. Aber wir wissen ja, dass, selbst wenn sich mal ein paar Kristalle im Wein finden, sie den Wein nicht verdorben haben. Beim Kunigundenmarkt in Neustadt habe ich sogar feinen Schmuck mit Weindiamanten gesehen!

Unser 17er Gimmeldinger Schlössel ist also zu schreibender Stunde fünf Wochen alt und wird jetzt die kommenden Wochen noch auf der Feinhefe liegen bleiben. Das heißt, vorerst gibt es keine Neuigkeiten. Wir berichten weiter, wenn sich das ändert.

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© pfalzweinproben.de

Und weil bei unserem Besuch gerade wunderbares Wetter war, haben wir uns im Garten ein Gläschen vom 15er Schlössel gegönnt – leva i nuet! – lebe im Jetzt, wie die Schweden sagen. Hier haben wir die herrliche, sonnige Herbststimmung ein Weilchen genossen…

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Foto © pfalzweinproben.de


2017 Gimmeldinger Schlössel, aus dem Tagebuch eines Weines
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Zum Nachlesen:
Tag 1, 18.9.2017

Tag 2, 19.9.2017

Tag 3, 20.9.2017

Tag 7, 24.9.2017

Tag 10, 27.9.2017

Tag 17, 4.10.2017

Vielen Dank fürs Mitlesen! 🙂